Die Sonntagsallianz kritisiert die Pläne der Post, künftig auch am Sonntag Pakete der Online-Händler auszuliefern. Dieses Projekt unterläuft das Gesetz und bereitet die Grundlage für eine generelle Ausweitung der Ladenöffnungszeiten am Sonntag. Der Sonntag ist jedoch aus gesellschaftlichem Gesamtinteresse für die Familie, den sozialen Austausch und kirchliche Veranstaltungen frei zu halten. Deshalb muss der Bundesrat einschreiten.
Die Sonntagsallianz, der Verbund aller Organisationen (Kirchen, NGO, Gewerkschaften, Parteien), die den Sonntag als allgemeinen Ruhetag verteidigen, lehnt die Pläne der Post als unzulässig ab. Es ist nicht akzeptabel, dass eine vollständig dem Bund gehörende Firma den allgemeinen Ruhetag mit der Paket-Auslieferung für Online-Händler weiter aushöhlen will. Sonntagslieferungen der Online-Händler sind nicht im allgemeinen gesellschaftlichen Interesse. Sie sollen der Post im Detailhandel einzig zusätzliche Marktanteile und einen Wettbewerbsvorteil bescheren.
Diese Pläne hebeln das grundsätzliche Sonntagsarbeitsverbot im Detailhandel aus. Die Gesetze (Arbeitszeitgesetz und Arbeitsgesetz) sieht bloss begrenzt Ausnahmen vor, etwa für wichtige Aufgaben des Service public (öV, Post, usw.). Auslieferungen für Online-Händler gehören mit Bestimmtheit nicht dazu. Deshalb muss der Bundesrat jetzt sofort die Notbremse ziehen und diesen Versuch der Post stoppen. Dies umso mehr, als der Detailhandel die vollständige Liberalisierung des Sonntagsverkaufs genau mit solchen Projekten zu rechtfertigen versucht. Ungerechtfertigte Ausweitungs-Vorlagen sind in den Kantonen Genf, Wallis und Bern bereits in der Pipeline.
Die Sonntagsallianz steht mit aller Kraft dafür ein, dass der Sonntag als gemeinsamer Ruhetag erhalten bleibt. Der Sonntag bleibt für alle Menschen in der Schweiz ein Garant für gesellschaftliche, familiäre, religiöse und soziale Gemeinsamkeiten.